werde aktiv
Flucht ist aktuell ein großes Thema. Weltweit gibt es mit über 60 Millionen Menschen so viele Geflüchtete wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die meisten Menschen fliehen zwar innerhalb des Landes oder in die Nachbarländer, aber es gibt auch einen kleinen Prozentteil an Menschen, die es trotz der europäischen Abschottungspolitik schaffen nach Deutschland zu kommen, um hier Asyl zu beantragen. Nicht nur weil viele der Fluchtursachen mit Umweltproblematiken verbunden sind, sondern auch weil wir als Verband für ein solidarisches Miteinander und eine gerechte Welt einstehen, ist Flucht auch für den BUND und die BUNDjugend ein zentrales Thema.
„Gärtnern verbindet!
Urban Gardening mit jungen Geflüchteten
Darum haben sich einige junge Menschen bei der BUNDjugend Berlin entschlossen, gemeinsam mit jungen Geflüchteten ein Flüchtlingsheim in eine grüne Oase zu verwandeln, sich kennenzulernen und ihnen den Start in Deutschland mit neuen Freunden zu vereinfachen. Seit August treffen sich wöchentlich junge Menschen zwischen 15 und 20 Jahren aus Zehlendorf mit jungen Geflüchteten in einem Flüchtlingsheim, bauen zusammen Hochbeete und andere Dinge, pflanzen bunte Blumen und Gemüse an und lernen sich untereinander kennen.
Beide Seiten profitieren von dem Erfahrungsaustausch: Die Flüchtlinge lernen Gleichaltrige aus ihrer Nachbarschaft kennen und werden in die sozialen Netzwerke im Viertel eingebunden. Die jungen Berliner*innen bekommen einen Einblick in die Erfahrungswelt der Flüchtlinge. Das Projekt schafft einen Raum und das Selbstvertrauen, das eigene Umfeld aktiv zu verändern und zu gestalten. Es setzt einen Gegenpol zum Ohnmachtsgefühl des Asylverfahrens und schenkt ein Stück Normalität. Darum geht es 2016 in Zehlendorf weiter und es soll eine weitere Gruppe in Friedrichshain dazukommen, die mit unbegleitet geflüchteten Minderjährigen Projekte startet.
Ein anderes tolles Projekt in Berlin wurde von jungen Frauen gegründet, die von Geflüchteten gefragt wurden, ob es in Berlin Fahrradkurse für Geflüchtete gibt. Gab es nicht und das Projekt „#BIKEYGEES“ war geboren. Hier lernen (geflüchtete) Frauen Fahrradfahren, damit sie sich selbstbestimmt und sicher in Berlin fortbewegen können. Viele sitzen das erste Mal auf dem Sattel, aber schnell stellen sich erste Erfolge ein und immer mehr Frauen machen mit und sind ab sofort auf ihrem eigenen Fahrrad in der Stadt unterwegs.
Es ist also gar nicht so schwer selbst aktiv zu werden und Geflüchtete in ihrer neuen Heimat willkommen zu heißen. Die BUNDjugend Nordrhein-Westfalen hat hierzu eine Broschüre erstellt und zeigt verschiedene Beispiele aus dem Bereich der Umweltarbeit wie zum Beispiel ein gemeinsames Seminar auf der Streuobstwiese oder ein Infocafe mit Geflüchteten.
Du willst aktiv werden und helfen? Schau in Deiner Nachbarschaft, wo Geflüchtete leben und welche Projekte es in den Notunterkünften gibt. In den meisten Stadtteilen gibt es zum Beispiel „XY hilft“ (z.B. „Moabit hilft“), die viele tolle und wichtige Dinge organisieren, um die erste Not der Menschen zu mindern. Natürlich bekommst Du auch bei der BUNDjugend Tipps und Unterstützung für Deine Ideen oder wir vermitteln Dir Kontakt zu bestehenden Gruppen.