Wohnen
Gentrifizierung, Immobilienspekulationen und steigende Mieten – von dem unter Druck geratenen Wohnungsmarkt sind fast alle betroffen. Da in anderen Bereichen keine hohen Renditen mehr erwirtschaftet werden können, erhoffen sich Anleger*innen bei der Investition in Bauland und Immobilien Wertzuwächse. Aber passt diese Entwicklung auch zu den Interessen der Gesellschaft? Ist der eigene Wohnraum, der eigentlich Rückzugsraum, Schutz und Privatsphäre ermöglichen soll, dadurch in Gefahr? Können dennoch kurze Wege, soziale Teilhabe und eine bunte, belebte und vielseitige Umgebung geboten werden?
In einer Postwachstumsgesellschaft ist Wohnraum kein Mittel zur Wertsteigerung, sondern ein Grundrecht. Ob gemeinsames Bauen in einer Baugenossenschaft oder der Erwerb eines Anteils in einer privaten oder staatlichen Wohngenossenschaft, alle Gelder fließen in die Gemeinschaft und das Wohngebäude. Statt anonymer Nachbarschaften könnte das Teilen bespielsweise von Waschmaschinen oder das gemeinsame Nutzen von Gemeinschaftsräumen das soziale Leben der Bewohner*innen prägen. Ergänzend könnte staatliches Wohneigentum dazu dienen, ausreichend Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig stabile Preise zu ermöglichen.
Der Architekt Florian Köhl referiert über das Bauen von morgen und Genossenschaften :